Nachfrage

Nachfrage

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Nach|fra|ge ['na:xfra:gə], die; -:
Verlangen der Käufer nach bestimmten Waren:
es herrscht eine starke Nachfrage nach diesen Artikeln.
Syn.: Bedarf.

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Nach|fra|ge 〈f. 19
1. Erkundigung, Anfrage
2. Bereitschaft der Käufer, eine Ware zu kaufen
● Angebot mit \Nachfrage; es herrscht starke, geringe \Nachfrage danach die Ware findet guten, schlechten Absatz, viele, wenige Käufer; die \Nachfrage sinkt, steigt, nimmt ab, nimmt zu; große, keine, lebhafte, rege, wenig \Nachfrage; danke der \Nachfrage! danke, dass Sie sich danach erkundigen; sich an der \Nachfrage orientieren; auf die \Nachfrage nach einem Produkt reagieren; trotz mehrmaliger \Nachfragen habe ich bis heute nicht erfahren können, ob ...

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Nach|fra|ge , die; -, -n:
1. das Nachfragen (1 a); Erkundigung:
danke der [gütigen] N./für die [gütige] N. (veraltend, sonst mit scherzhaft-ironischem Unterton als Dankesformel auf jmds. Frage nach dem Ergehen).
2. <Pl. selten> (Kaufmannsspr.) Bereitschaft zum Kauf bestimmter Waren:
lebhafte, starke, geringe N.;
die N. geht zurück.
3. zusätzliche, weitere Frage als Folge einer unzureichenden Antwort:
insistierende -n.
4. (Statistik) Verfahren zur schnellen Ermittlung des wahrscheinlichen Wahlausgangs, wobei in repräsentativen Bezirken z. B. jeder 10. Wähler, der aus dem Wahllokal kommt, nochmals die gleiche Stimme abgibt wie in der Wahlkabine.

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Nachfrage,
 
Wirtschaft: Gesamtmenge der Güter, Dienstleistungen oder Faktorleistungen (z. B. Arbeitsnachfrage, Kapitalnachfrage), die die Käufer (Nachfrager) auf einem Markt abnehmen wollen. Die Nachfragemenge ändert sich theoretisch gegenläufig zum Preis: Steigenden Preisen sind sinkende Nachfragemengen zugeordnet und umgekehrt. Bei anomaler (inverser) Reaktion der Nachfrage ändert sich die Nachfragemenge gleichläufig mit dem Preis: Steigenden Preisen sind steigende Nachfragemengen zugeordnet und umgekehrt (Veblen-Effekt).
 
In der Wirtschaftstheorie werden diese Preis-Mengen-Beziehungen mithilfe der Nachfragekurve dargestellt. Die Nachfragekurve auf einem Gütermarkt ergibt sich aus der Zusammenfassung der individuellen Nachfragekurven der privaten Haushalte, die aus den Indifferenzkurven abgeleitet werden. Die von einem Haushalt nachgefragte Gütermenge wird v. a. bestimmt vom Preis dieses Gutes, vom Preis anderer Güter, von den Präferenzen für dieses Gut und andere Güter und vom Einkommen. Der fallende Verlauf der Nachfragekurve auf einem Gütermarkt liegt darin begründet, dass ein steigender Marktpreis die Haushalte veranlasst, ihre Nachfrage entweder einzuschränken oder ganz auf das Gut zu verzichten. Der Schnittpunkt von Angebots- und Nachfragekurve zeigt den tatsächlich zustande kommenden Marktpreis und die tatsächlich am Markt umgesetzte Menge eines Gutes. Nachfrageelastizität ist das Verhältnis der prozentualen Mengenveränderung der Nachfrage zu einer (sie auslösenden) prozentualen Preisänderung (Elastizität). Ursachen für Verschiebungen der Nachfragekurve sind u. a. Veränderungen der Bedürfnisstruktur und des Einkommens. Eine Rechtsverschiebung (Linksverschiebung) der Nachfragekurve bedeutet, dass die Nachfrager insgesamt zu dem jeweiligen Preis mehr (weniger) kaufen wollen. Die Nachfrage wird begrenzt durch den Prohibitivpreis, zu dem kein Nachfrager mehr bereit ist, das Gut zu kaufen, und durch die Sättigungsmenge, die diejenige Nachfragemenge angibt, die ein Haushalt bei einem Preis von null nachfragt. - Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage umfasst die Nachfrage der privaten Haushalte nach Konsumgütern, die Nachfrage der Unternehmen nach Investitionsgütern, die Nachfrage des Staates nach Gütern und Dienstleistungen sowie die Nachfrage des Auslands. Die Analyse der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage liefert Ansatzpunkte für wirtschaftspolitische Maßnahmen, z. B. im Rahmen der Fiskalpolitik.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Nachfrage: Grundlagen
 

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Nach|fra|ge, die; -, -n: 1. (veraltend) das Nachfragen (1 a); Erkundigung: gestatten Sie mir die N. nach ihrem Wohlbefinden; mein Tennisspiel, für das Dona Maria Pia durch lächelnde -n ein gewisses neugieriges Interesse verriet (Th. Mann, Krull 398); *danke der [gütigen] N./für die [gütige] N. (veraltend, sonst mit scherzhaft-ironischem Unterton als Dankesformel auf jmds. Frage nach dem Ergehen). 2. (Kaufmannsspr.) Bereitschaft zum Kauf bestimmter Waren: lebhafte, starke, geringe N.; die N. nimmt zu, steigt, geht zurück, sinkt; es herrscht keine N. in, nach diesen, (schweiz.:) über diese Waren; der höhere Konsum bringt wiederum weitere N. und somit erhöhte Produktion (Gruhl, Planet 205); Der Lohnfonds wird wiederum weit überzogen, die Lücke zwischen Angebot und N. noch mehr aufgerissen (Spiegel 2, 1978, 26). 3. (selten) zusätzliche, weitere Frage als Folge einer unzureichenden Antwort: insistierende -n. 4. (Statistik) Verfahren zur schnellen Ermittlung des wahrscheinlichen Wahlausgangs, wobei in repräsentativen Bezirken z. B. jeder 10. Wähler, der aus dem Wahllokal kommt, nochmals die gleiche Stimme abgibt wie in der Wahlkabine.

Universal-Lexikon. 2012.

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